04.10.2011ZFF 2011: Kurzes aus der Türkei

Die Internationlen Kurzfilmtage Winterthur zeigten Kurzfilme aus der Türkei, dem diesjährigen Gastland des Zurich Film Festival. Die beiden Festivals haben schon die letzten Jahre eine Zusammenarbeit gepflegt.

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My Mother Learns Cinema

My Mother Learns
Cinema (Nesimi Yetik, 2007)

Eine kleine Ode ans Kino, als ersten Schritt um das Kino kennen zu lernen, lehrt ein Sohn seiner Mutter die korrekte Aussprache einiger Regisseur.

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Biskilet/Bicycle

Biskilet/Bicycle (Serhat Karaaslan, 2010)

Dieser Film, der ganz ohne gesprochene Sprache auskommt, erzählt von einem Jungen, der gerne ein Fahrrad hätte. Alles was ihm noch fehlt ist ein Hinterrad…

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I, Soldier

I,
Soldier (Ergun Köken, 2007)

Ein ganz spezieller Film, der zum Teil aus 2 Perspektiven gefilmt wurde, wobei beide nebeneinander gezeigt werden. Die Aufnahmen sind während den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag der Türkei entstanden.

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Dem (Moment)

Dem
(Moment) (Aysegül Okul, 2010)

Ein Mann ist auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch, unterwegs holt er sich noch einen Kaffee und trifft dabei eine Frau, welche Minuten später von einem Auto überfahren wird, Kurz darauf durchlebt der Mann die Szene nochmals, wird er diesmal das Schlimmste verhindern können?

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Gemeinschaft

Gemeinschaft (Özlem Akin, 2008)

In diesem kurzen Animationsfilm geht es darum als Gruppe eine unliebsame Person loszuwerden. Doch wie stellt man das an? Ein witziger Erklärungsversuch.

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Xewna Yusiv / Yusiv’s Dream

Xewna Yusiv / Yusiv's
Dream (Ferit Karahan, 2011)

Yusiv führt ein normales Leben bis seine Idylle gestört wird: er wird heimlicher Zeuge eines Mordes.

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KöY (Das Dorf)

KöY (Das
Dorf) (Mustafa Dok, 2009)

Der zu Beginn sehr lustig-fröhliche Film zeigt einen Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf einem Schild jeweils die genau Anzahl Personen die sich im Dorf befinden zu notieren. Dieser Spass wird aber jäh durchbrochen als das Militär auftaucht.

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Bende Sira (Ich bin dran)

Bende Sira (Ich bin
dran) (Ismet Ergün, 2007)

Zum Abschluss gab es noch ein wahres Highlight: eine Gruppe von Jungs liebt es ins Kino zu gehen. Da sie nicht genügend Geld haben, gemeinsam zu gehen, legen sie jeweils zusammen und bestimmen wer gehen darf. Nach dem Filmbesuch, muss derjenige dann natürlich ganz genau erzählen was passiert ist. Der Film kommt ganz ohne Untertitel aus, die Bilder sprechen für sich. Die Jungs können sehr bildgewaltig von ihren Kinoerlebnissen berichten. Ein Schmaus!

30.09.2011ZFF 2011: Kriegerin

Kriegerin

"Kriegerin" von David Wnendt ist eine Geschichte einer jungen, rechtsextremen Frau irgendwo in einer tristen Kleinstadt in Ostdeutschland. Der Film bewegt sich auch erstaunlich neutralem Boden, auf eine Moralpredigt und billige Erklärungsversuche wird verzichtet. Gezeigt wird vielmehr wie sich diese Frau in ihrer Nazi-Clique durchschlägt, wie die Leute miteinander umgehen und wie gross ihr Hass auf alles Fremde ist. Sobald ein Ausländer aufkreuzt, gibt es Radau, Fäuste fliegen. Dabei hauen die Frauen ebenso drauf wie die Männer.

Marisa (Alina Levshin) spürt jedoch, dass etwas nicht stimmt in ihrem Weltbild. Nach einem von ihr provozierten Unfall, macht sie eine Wandlung durch, davon darf aber natürlich niemand etwas mitbekommen. Diese innere Zerrissenheit sieht man Alina Levshin förmlich an, wunderbar gespielt, sehr beeindruckend. Einzig die Nebengeschichte von Svenja, einer 15jährigen, die neu zur Clique stösst, ist etwas gar überzeichnet. Die Verwandlung vom apolitischen Mädchen, zur “Heil Hitler” schreienden jungen Frau, geht mir etwas zu schnell.

Ich bin sehr gespannt wie dieser Film in Deutschland aufgenommen wird, zum Teil sind die gezeigten Szenen sehr hart, die Sprache ebenso. Dadurch entsteht der Eindruck, einen wirklichen Einblick in diese Szene zu erhalten. Beim Interview mit dem Regisseur und der Hauptdarstellerin nach dem Film wird auch schnell klar warum: die Recherche für den Film war sehr intensiv, so hat sich David Wnendt mit mehreren Frauen aus der rechtsextremen Szene getroffen und sich deren Lebensgeschichte angehört. Diese vielen verschiedenen Geschichten sind in den Film eingeflossen. Speziell ist auch noch, dass für den Film alles neue Musik komponiert wurde, im Stile der “bekannten” Nazi-Lieder.

Ein beeindruckendes Portrait einer Frau und deren Umgebung, die plötzlich beginnt ihre Gesinnung zu hinterfragen, ohne dies laut auszusprechen.

30.09.2011ZFF 2011: Majority (Çogunluk)

Majority
(Çogunluk)

Der Debütfilm "Majority" von Seren Yüce war für mich eine grosse Überraschung. Ich bin gar nicht vertraut mit dem türkischen Filmschaffen, dieser Film hat mich auf alle Fälle schwer beeindruckt. Die Machart unterscheidet sich grundsätzlich von den anderen Filmen die ich am Festival gesehen habe. Erzählt wird eine Geschichte mitten aus dem Alltag. Somit hat die Geschichte auch keinen klaren Anfang und kein Ende.

Der Film handelt von Mertkan (Bartu Küçükçaglayan), der noch zu Hause bei seinen Eltern wohnt und bei seinem Vater in einer Baufirma einen Bürojob hat. In seiner Freizeit trifft er sich mit seinen Freunden um Tee zu trinken oder mit dem dicken Auto seinen Vaters durch Istanbul zu fahren. Eines Tages trifft er auf Gül (Esme Madra) und verliebt sich in sie. Das Problem an der Sache ist nur, dass Gül eine Kurdin ist und Mertkans Vater auf keinen Fall will, dass sich sein Sohn mit “solchen Leuten” trifft.

Der Film könnte ebenso gut ein Theaterstück sein: Ziemliche wenige Schauplätze, geballte Emotionen ohne viele Worte. Der Film schafft es stets, die gerade herrschende Stimmung einzufangen, geprägt von einer gewissen Schwere und der Autorität des Vaters. Das Ende ist brillant gemacht, die vermeintlich im Mittelpunkt stehende Liebesgeschichte verkommt zur Nebenhandlung. Ein Film bei dem man auch nach dem Abspann noch einige Minuten auf dem Sitz verharrt.

Sehr auffallend ist auch die Kameraführung. Bei den zum Teil sehr langen Szenen wird die Kamera bewusst an einem Ort belassen, obwohl sich die Protagonisten aus dem Bild bewegen. Dann kommen auch immer wieder gleiche Motive vor wie das Ausziehen der Schuhe und Jacke beim betreten der Wohnung: diese Handlung wird ca. zehnmal gezeigt, immer von einer Perspektive.

Ein stimmungsvolles Kammerspiel, welches eine eindrückliche Geschichte erzählt, die einem nicht einfach so loslässt.

27.09.2011ZFF 2011: Happy, Happy (Sykt Lykkelig)

Happy, Happy (Sykt
Lykkelig)

Die norwegische Komödie "Happy, Happy" bietet ein kurzweiliges Filmerlebnis. Die zugrunde liegende Geschichte ich zwar eigentlich tieftraurig, wird aber sehr leichtfüssig erzählt so dass nie Herzschmerz aufkommt oder man Mitleid mit einem der Protagonisten haben muss.

Kaja (Agnes Kittelsen) und Eirik (Joachim Rafaelsen) leben sehr abgelegen irgendwo in Norwegen. Um jede Abwechslung froh, freuen sie sich auf ihre neuen Nachbarn Sigve (Henrik Rafaelsen) und Elisabeth (Maibritt Saerens), die hierher umziehen. Bei einem Spielabend kommt ans Licht, dass es um die beiden Ehen nicht sonderlich gut steht. Der ruhige Eirik und die gar lebendige Kaja haben sich nicht mehr viel zu sagen. Sigve wiederum wollte aufs Land ziehen um mit Elisabeth neu anzufangen, nachdem diese eine Affäre hatte.

Dies bietet natürlich den idealen Stoff für weitere Affären, Romanzen und Liebeleien. Zur Auflockerung spielt jeweils eine Acapella-Band ein kurzes Stück bevor ein neues Kapitel der Geschichte aufgeschlagen wird. Diese Sequenzen sind urkomisch und die Lieder passen natürlich immer peinlich-perfekt zur Situation.

Der Schluss ist ziemlich gut gemacht, kommt doch alles anders als man denkt: die typischen Klischees werden links liegen gelassen und mal etwas Neues probiert. Etwas merkwürdig ist die Nebengeschichte der beiden Söhne der beiden Familien, diese wirkt wie ein Fremdkörper, nicht richtig verbunden mit dem Rest, schlicht unpassend.

Leichtfüssig erzählt, viel Situationskomik, muss man nicht gesehen haben, bietet aber 90min Unterhaltung

25.09.2011ZFF 2011: Jonas

Jonas

Auf das Filmprojekt "Jonas" war ist sehr gespannt. Die Idee war es, die Kunstfigur Jonas in eine echte Schule, mit echten Schülern und Lehrern zu schicken und dann den Schulalltag zu bestreiten. Durchgeführt wurde dieses Projekt an der Brandenburger Gesamtschule Paul-Dessau. Am Anfang ist zwar noch deutlich zu spüren, dass es sich bei Jonas um eine Kunstfigur handelt, die Schüler sind unsicher wie mit dem neuen Mitschüler umzugehen ist, die Kamera hemmt noch ein wenig. Wenn der Film dann aber mal die Fahrt aufgenommen hat, entwickelt sich eine faszinierende Geschichte. Schlussendlich wurde aus 350 Stunden Rohmaterial der Film geschnitten. Gemäss den Machern gab es kein Drehbuch, keine einstudierten Dialoge, gefilmt wurde einfach in der Schule. Einzig 3 Ankerpunkte wurden vorher festgelegt: Jonas verliebt sich in seine Musiklehrerin, er will eine Band gründen und er will die Probezeit bestehen.

Jonas ist mit 18 Jahren der älteste Schüler der Klasse, etwas vorlaut, immer mit etwas kontra und einem flotten Spruch auf der Lippe. Wenn mit der Zeit Schüler und auch die Lehrer zu vergessen scheinen, dass ich hinter Jonas der 35jährige Christian Ulmen versteckt, ist herrlich zu sehen. Der Mathelehrer schikaniert ihn durch das Vorrechnen an der Tafel, keine Scheu ihm dann auch die Meinung zu sagen.

Das Projekt zeigt denn aber auch seine Grenzen auf: Durch die Konzentration auf die Schule, kratzt der Film nur an der Oberfläche, Jonas als Figur bleibt unnahbar, Bilder ausserhalb des Schulkontextes gibt es keine. Dadurch dass der Film am Anfang quasi per Texteinblendung erklärt wird, wird dem Zuschauer gleich von Anfang an die Illusion genommen. Ich hätte es schöner gefunden die Einführung auch filmisch umzusetzen. Insgesamt finde ich das Experiment aber sehr gelungen.

Sehr unterhaltsamer, schneller Film über den (Alb-) Traum wieder in die Schule zu gehen.

25.09.2011ZFF 2011: Circumstance

Circumstance

Der Film "Circumstance" erzählt die beeindruckende und bedrückende Geschichte der zwei Freundinnen Atafeh (Nikohl Boosheri) und Shireen (Sarah Kazemy). Die beiden verbindet ihre heimliche Liebe, offen zu ihrer Beziehung könnten sie jedoch niemals stehen. Sie führen ein relativ normales Leben in Teheran, im Schutz der liberalen Familie erscheint die Unterdrückung des iranischen Regimes nicht wirklich spürbar zu sein. Sie treffen sich auch mit anderen im Untergrund, feiern Partys, geniessen das Leben und die Freiheit.

Und doch ist die ständige Überwachung immer wieder spürbar, als z.B. eine illegale Party von der Sittenpolizei aufgelöst wird. Filmisch wird dieser Aspekt sehr gut vermittelt, da immer wieder Sequenzen von Videokameras zu sehen sind. Das würde an sich schon genügend Konflikpotenatial bergen, als dann aber Atafehs Bruder Mehran (Reza Sixo Safai) Halt im streng-gläubigen Islam sucht und als Folge davon beginnt hinter den Mauern der bisherigen Familienidylle und -freiheit zu überwachen, wird es richtig gefährlich.

Die beiden Hauptdarstellerinnen vollbringen das Kunststück diesen Film sehr natürlich wirken zu lassen. Das behandelte Thema ist eigentlich universell, wird jedoch durch den iranischen Kontext nochmals verschärft.

Nach dem Film waren Nikohl Boosheri und Sarah Kazemy noch anwesend und haben einige Fragen beantwortet. Die beiden haben sich etwa ein Jahr vor vom Dreh kennen gelernt und sind mittlerweile gute Freundinnen geworden. Im Film wirken sie wirklich sehr vertraut, oft reicht ein Blick aus, um ein Gefühl oder eine Regung auszudrücken.

Sehr überzeugend, natürlich, subtil: Ein starkes Stück Film!

24.09.2011ZFF 2011: Restless

Restless

Die hoffnungsvolle und schräge Geschichte von "Restless" hat mich voll und ganz überzeugt: Gus Van Sant hat schon einige Male bewiesen, dass er ruhige Filme gut erzählen kann. Hier hat er eine wunderbare Kombination gefunden: die lebenslustige Annabel (Mia Wasikowska) ist krebskrank und die Ärzte geben ihr noch 3 Monate. Enoch (Henry Hopper) dagegen hadert mit seinem Schicksal. Nach dem Unfalltod seiner Eltern übt der Tod auf ihn eine spezielle Faszination aus. Sein einziger Freund Hiroshi ist denn auch der Geist eines japanischen Kamikazepiloten.

Enoch besucht regelmässig Beerdigungen von fremden Leute. Auf eben einer solchen trifft er Annabel. Die beiden freunden sich an, schon bald geben sie sich gegenseitig Hoffnung für ihr Leben. Es ist gut zu sehen, dass sich die beiden Hauptdarsteller sehr nah sind, alles wirkt sehr intim und vertraut. Geschickt brechen die beiden Tabus - oder eben gerade nicht. So kommt es zu manch einer Situation wo sie über den Tod diskutieren, und dann doch wieder abblocken. Zusammen lernen sie jeodch mit diesem schwierigen Thema umzugehen und darüber zu sprechen.

Still, voller Emotionen und Hoffnung, über Liebe und Freundschaft in guten und in schlechten Zeiten

24.09.2011ZFF 2011: Fenster zum Sommer

Fenster zum
Sommer

Der deutsch-finnische Film "Fenster zum Sommer" erzählt eine alte Idee wieder neu: Was wäre wenn ich in der Zeit zurück gehen könnte um etwas zu ändern?

Zu Beginn sieht man Juliane (gespielt von Nina Hoss) zusammen mit August (Mark Waschke), die gerade frisch zusammen gekommen sind, auf einer Reise nach Finnland. Eines morgens wacht Juliane auf, und ist plötzlich wieder in Berlin, einige Monate zuvor. Es ist als wären alle ihre Erlebnisse nur geträumt gewesen. In dieser “alten” Welt ist sie immer noch zusammen mit ihrem vorherigen Freund Philipp (Lars Eidinger), auch ihre zuvor tote Freundin Emily (Fritzi Haberlandt) lebt wie selbstverständlich wieder.

Sie hat aber eigentlich nur ein Ziel: wieder so glücklich zu sein wie in diesem Sommer als sie mit August zusammen gekommen ist, aber bis dahin sind es ja noch ein paar Monate. Was muss sie tun um dieses Ziel zu erreichen? Nochmals alles genau gleich leben? Jeden Schritt gleich zu tun wie sie ihn bereits schon einmal gemacht hat. Oder aber etwas ganz anderes zu tun? Vielleicht einige Fehler die sie gemacht hat auszumerzen?

Die gut erzählte Geschichte, die mal komisch, mal tragisch daher kommt, wird nie langweilig. Auch zwei lange Monologe in der Mitte des Film, werden vom Regisseur Hendrik Handloegten temporeich inszeniert, durch das geschickte Nebeneinander der “alten” und der “neuen” Geschichte von Juliane.

Nach dem Film war der Regisseur Hendrik Handloegten und die Produzentin Maria Köpf anwesend. Sie haben einige spannende Einblicke in den Film gegeben: So wird zwar die Stadt immer als Berlin angegeben, es wurde zum Teil aber auch in Leipzig und Hamburg gedreht. Oder: einige Zwischensequenzen wurden tatsächlich mit Super-8 gefilmt, was einen ganz speziellen Retro-Look zur Folge hat. Sieht klasse aus!

Spannende, herzliche und tragisch-komische Liebesgeschichte über das Schicksal und die Chance auf die 2. Chance, garniert mit schönen Bildern aus Finnland.

23.09.2011ZFF 2011: Take Shelter

Take
Shelter

Gestern habe ich zum Auftakt des 7. Zurich Film Festivals den Film "Take Shelter" im Kino Arthouse Le Paris gesehen. Dies war zugleich auch der erste gezeigte Film am Festival der öffentlich zugänglich war.

Das Drama “Take Shelter” von Jeff Nichols lebt von der Atmosphäre. Manchmal herrscht drückende Stille. Dann wieder wird mit einem Sturm grosses Unheil angekündigt, dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Wahn zunehmend. Ist dieser Sturm nun nur ein Sinnbild? Oder doch mehr?

Michael Shannon spielt Curtis, einen 35jährigen der plötzlich von Albträumen geplagt wird. In seinen Träumen passiert Ungeheuerliches, und stets wird die Szene von einem Sturm eingeläutet. Curtis schweigt zu seinen Träumen, versucht sich selbst zu helfen und gerät dabei immer mehr an die Grenze seiner Psyche. Shannon spielt den allmählichen Zerfall sehr überzeugend, er ist Hauptverantwortlich, dass dieser ruhige Film einen derartigen Sog entwickeln kann. Curtis’ Frau Samantha (gespielt von Jessica Chastain) ist ein würdiger Gegenpart: sie merkt, dass mit mit ihrem Mann etwas nicht stimmt, kann es aber nicht genau verorten. Sie versucht ihm eine Stütze zu sein, versucht ihm den “Unsinn” seiner Angst/Schizophrenie vor Augen zu führen. Kein leichtes Unterfangen.

Ruhig, stark, spannend und extrem atmosphärisch.

19.09.2011Es ist wieder so weit: Zurich Film Festival 2011

Zurich Film Festival
2011

Auch dieses Jahr bin ich am Zurich Film Festival wieder mit von der Partie. Es gibt einige Neuerungen im Vergleich zum Vorjahr:

  • Erstmals ist das Kino Arena (im Sihlcity) mit von der Partie
  • Neu gibt es keinen Festivalpass mehr für Leute die viele Filme sehen wollen, sondern es gibt die ZFF-Karte, mit welcher man die Tickets für alle Vorstellungen für 13.- Fr. kaufen kann.
  • Dieses Jahr läuft das Tickerting über Starticket und nicht mehr via Kitag. Man merkt dem System leider an, dass es für das Festival “zurechtgebogen” wurde, einige der angezeigte Texte etc. passen nicht, da Kinos nun mal keine Konzerte sind :-)
  • Es gibt einen neuen Wettbewerb: zum ersten Mal werden deutschsprachige Dokumentarfilme gezeigt

Dieses Jahr ist die Türkei Gastland am Festival. Türkische Filme gibt es darum in der Programmreihe “Neue Welt Sicht” zu sehen. Zusätzlich werden auch wieder Kurzfilme aus dem Gastland gezeigt (kuratiert von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur).

Auf meinem Programm stehen dieses Jahr 11 Filme, ich bin gespannt:

  1. Take Shelter
  2. Fenster zum Sommer
  3. Restless
  4. Circumstance
  5. Jonas
  6. Happy, Happy
  7. Majority
  8. Kriegerin
  9. Kurzes aus der Türkei (Kurzfilme)
  10. Turn me on, Goddammit
  11. Better This World

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